Frank Meyer zur Capellen schreibt aus St. Louis, Missouri

über eine Reise nach Colorado.
Der Brief ist nicht vollständig erhalten.

Die Bilder habe selbstverständlich ich eingefügt,
die stammen nicht von Frank Meyer.

St. Louis d 20 Aprill 1878
Lieber Bruder und Schwigerin!
Eurer ... Brief vom 10 Ok. ist schon fast ein paar Monate in unsern Besitz, und ich mus um Entschuldigung bitten das ich denselben nicht schon ehr beantwortet habe. Auch habt Ihr uns einer Große Freude bereitet mit Eure Pfotographi, besonders das elterliche Haus. Ja , lieber B. wen ich da in Zimer sitze und sehe das Haus an, so denke ich noch an die frühere Zeiten, und auch an die Freuden und Leiden die wir da durchgemacht haben.
Warum kontet Ihr nicht das ganze Haus auf das Bild kriegen? Ich sage Euch meinen besten Dank für dieses Geschenk.

Wir wollen hoff, das Euch unser Schreiben in der besten Gesundheit finden wird. Ich bin immer noch gesund u. munter, aber das Befinden mit meiner lieben Frau Louise könnte besser sein. Als wir letzten Herbst zurück kamen von Colorado, fühlte Sie sehr gut, aber jetzt nun da es wieder warm wird fühlt Sie wieder schlechter. Die heiße Jahreszeit kann Sie nicht gut vertragen.

Wir sind wieder gezwungen ein kälter Klima auzusuchen. Nun bin ich aber noch im Zweifel, wo wir hingehen meine Frau will lieber nach Deutschland. Sie will so gerne noch einmal Ihren lieben alten Vater sehen. Aber unser Doktor meint wir sollten wieder nach Colorado oder auch, wo B. Wilhelm ist wäre es sehr gut für Ihr. Nun weis ich noch selber nicht wie ich es mache. Mein Frau sagt und denkt, wenn wir uns z. b. in der Nähe von Osnabrück eine kleinen Platz miethen oder kaufen. Ich machte gerne eine Reise nach B. Wilhelm den diese Schwarzen Berge fallen besser aus, als erst im Anfang erwartet wurde.

Hätte ich letzten Frühjahr bestimmt gewusst, das B. W. nach da war, so hätte ich doch noch hingereiset. Nun, seit der Zeit, das ich hier in St. Louis bin, hat Er mir schon zweimal einen Brief geschrieben.

Du schreibst in Deinen Brief L. B. wenn ich doch hätte B. Wilhelm besuchen können. Ja lieber August das hätte ich gerne gethan, aber erstens ich mußte nicht bestimt, ob er noch da war und zweitens meine Frau fühlte so schlecht als wir in Cheyenne ankamen, da kam Ihr das Blut aus der Nase und Mund. Das kam von der Düne und leichte Luft, der Platzt liegt ungefähr mehre tausend Fuß über den Meeresspiegel. Ich glaube, ich habe dich schon in den letzten Brief geschrieben, daß wir noch 300 Meilen zu machen hatten, zu Wagen von Cheyenne nach B. W. und die Reise war zu beschwerlich für meine Frau.

Nun da die Oster Tage vorüber sind, sehe ich mich den genöthigt, meinen Brief zu volenden.

Oster Sontag hatten wir Besuch, und Abends gings ins Theater. Am Oster Montag haben wir die Tante Pohlmann gb. Gosebrink besucht, die alte Frau ist schon 72 Jahre alt, und ist noch sehr rüstig und gesund, da haben wir noch alle die detuschen Erlebnisse durgesprochen, viele Grüße von Ihr an Euch und Ihren Schwager Wittbrod und alle Ihre Verwandten. Grüß Vetter Wittbrod auch von mir.

Ich glaube, ich habe Euch schon in den vorigen Brief von unsere Hinreise geschrieben. Nadem sich meine Frau noch mehr Tage Aufenhalt und Ruhe in Cheyenne erholt hatte reisetet wir wieder zurück nach Denver.
Denver ist die Hauptstadt von Colorado. Die Stadt liegt im Thale. Sie ist ringsum mit hohen Bergen umgeben. Die Spitzen der Berge sind imer und ewig mit Schnee bedekt. Es ist ein schöner Anblick. Die Amerikaner nennen Colorado die Amerikanische Schweitz. Colorado ist sehr reich an Mineral. Der Ackerbau ist nicht so gut da wie in den andern Staten, die Farmer müssen Ihr Land wassern grade wie Ihr Eure Wiesen wassert. Da sind mehre Companien, die große Wasserleitungen von den Bergen angelegt haben, und durch veschieden Kanäle, die durch das Land gehen, kann jede Farm Wasser kriegen. Der Preis für das Wasser wird nach Zoll berechnet d. h. ein Bohrloch von ein Zoll an, so viel wie einer haben will. Der Preis ist mir vergesen.

Nach mehre Wochen Aufenthalt in Denver, reisetet wir nach Manitou [Manitou Springs] wo alle diese verschiede Mineral Quellen sind, ich glaube ich habe dich schon in den vorigen Brief von geschrieben.


www.manitousprings.org

Diese Natur Wunder daselbst L.B. ich kann es dir gar nicht beschreiben. Diese Großen Felsblöcke, die Vielen großen Wasserfällen in den Bergen. Da war ein Platz der Garden of Goods d. h. Garten Gottes.


www.gardenofgods.com

Als wir zum erstenmal in diesen Garten waren, konten wir uns nicht satt genug sehen, an diese Naturschönheit. Große Piramiden, von mehre hundert Fuß hohe Stein von verschiedene Farben umgeben diese Garten, komt man weiter hinein so sieht man allerlei verschieden Form von Steinen z. b. s. Tischplatten, Bänke, Stühle mehre Steine s ehen grade aus als Lowen, Tiger, Hunde. Ich kann es Euch gar nicht so beschreiben.

Ein schöne Lustreise od. Luftreise habe ich u. ein Schweitzer gemacht, als wir den berühmten Piks Peak herauf kletertet. Der Berg liegt 14,150 Fuß über den Meeresspiegel.


www.pikespeakcolorado.com

Da ist die berühmmte Siegnnal Wetter Station oben auf dem Berg. Von da aus geht ein Telegraph nach Wassigton. Jeden Morgenzeitung erhält den Wetter Bericht für den kommenden Tag.
Als wir 10,000 Fuß hoch waren, überrumpelte uns ein großer Hagel und Schneesturm, es war 6 Uhr Abends da wurde es ganz dunkel wir konten nicht wehr weiter, da haben wir uner ein großen Stein, auf Schnee und Eis geschlafen. Eine schöne Gegend? und das war am 25. Juli. Wunderschön war der Augang des Mondes u. der Sonne. Nach zwei Stunden klettern über Schnee Stein u. Eis kommen wir oben bei Singinlistern (?) an. Da wurde Feuer im Ofen gemacht, Breakfast gegesen. Von da konnte man alle Herrlichkeit der Welt sehen. Wir konten die Engel im Himel(reich?) singen hören?
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