Lieber Onkel u. Tante!
Im Auftrage meine Eltern Schreibe ich Euch daß Sie sich über legt haben über Heinrich seine angelegenheit,
das Heinrich nach Amerika will. Und Vater lässt Euch sagen Lieber Onkel und Tante! so möchtet Ihr Heinrich
daß Geld geben wenn Ihr so gut sein wollet blos für die Reise nach St. Louis, also das Schiffes und Eisenbahn
Geld! Im übrigen ist das Geld unnütz weil hier Amerika zu verführisch ist und die Vaterlands pfennige erst
weg lockt, wir habens aus gefunden.
Lieber Onkel! Sein lebensmittel kann darin bestehen waß er mitnimmt Fleisch Butter Zwieback und eine Kruke
Steinhäger und paar Äpfel, wir haben unsern Schinken nicht ganz aufgekrigt und einen Schinken haben wire Pastor
geschenkt. Lieber Onkel auf Schiff hat mann nicht viel Apetit, und auf Schiff giebt es genug zu essen, Vater bemerkt
daß er etwas Nagelhold von Kuhfleisch mit nimmt das ist daß beste, und wenn er ankommt Buddenberg sorgt
für alles und; daß er an Arbeit kömmt.
Buddenberg hat sich jetzt ein Wohnhaus gebaut wo er jetzt in wohnen will er hat früher zur Mitte gewohnt und
mußte 22zig Doller geben pro Monat. Seine Familie ist jetzt noch alle munter und gesund.
Friedrich ist krank und hat daß kalte Fieber aber wir hoffen er bessert sich. Die Frau und Kinder sind munter.
Unser angelegenheit sind noch zimlich gut. Vater freud sich daß er hir ist und Mutter auch, und uns Kindern
gefällt es sehr gut, August ist krank und hat ein Herz fehler, wir hoffen er bessert sich balde, und ist bis jetzt
noch an Arbeit, und ist noch beim Farmer woh er da 10 Dollar verdient pro Monat und ich diene jetzt beim Doctor wo ich da
leichte Arbeit habe und verdiene 6 Dollar pro Monat wo ich mir zu gleicher Zeit die Englische Sprache lernen kann, und die
Doctor practus lernen kann welche er mir angeboten hat. Ich kann sagen es gefällt mir hier besser wie in Deutschland,
ich habe noch nie so’n leichte arbeit gehabt. Wilhelm dient beim Farmer und verdient 10 Dollar und Mariechen 6 dollar und
freuen sich alle des besten Wohlsein.
Die Witterung ist diesen Winter sehr kalt gewesen und viel Schnee und hat an gehalten, ungefähr von 12 Dezember bis 12
März. Der Frühjahrs Saat ist hier zu spät sagen die Farmer und ist noch nicht viel ins Land wie Weitzen und
Hafer. Die Oster Tage sind sehr gut gewesen Und die Arbeit ist sehr schlap in Quincy für verheiratet Leute, ledige
Leute können Arbeit genug krigen bei’n Farmern als Knecht, darum ist es besser für Heinrich nach St. Louis. da
ist mehr Arbeit. Zu bemerken das Vater die Axst gern haben will die Heinrich mitgenommen hat und Buddenberg paar
Schnippelmesser und Hölzern Löffel und daß Heinrich sein Bette und Kleidung mit bringt.
Nun Viele Grüße von uns alle an Euch und wir hoffen daß Euch dies Schreiben bei bester Gesundheit
antreffen werde.
Verbleibe ich Euer
Neffe
H. Diestelhorst
Schreibt bald wieder
Unser Adreese wie früher
F Diestelhorst
645 Madison Str.
Quincy Ill. USA